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Chaotisch und schön: 31. Deutsches Turnfest in Leipzig

 

 „Nicht so viel Gepäck mitnehmen!“ gab Nina, die Reiseleiterin des Busses Nr. 9, die Anweisung von oben beim Vorbereitungstreffen zum 31. Deutschen Turnfest in Leipzig weiter. Die Nummer 9 war dann auch ziemlich voll besetzt. Da alle sich an die Anweisung gehalten hatten, fand einschließlich Hutschachtel und „Plümmo“ (die korrekte Schreibweise ist Plumeau, aber Plümmo hat sich im TVG eingebürgert) tatsächlich das gesamte Gosenbacher Gepäck im Kofferraum der Busse Platz – aber nur, weil wir als erste zugestiegen waren. Einige Koffer der Dreis-Tiefenbacher mussten später im Gang des Busses gelagert werden. Na, ob das wohl gut ging? Es ging gut. Selbst beim Stop and Go wurde es nicht langweilig: Als wäre es gang und gebe, schalteten irgendwo im Osten sämtliche Autofahrer auf einem Autobahnzubringer – als hätten sie sich abgesprochen – um und verließen die Autobahn im Rückwärtsgang, als werde die Zeit zurückgedreht. Verkehrte Welt! In Eiserfeld hatten wir einige Stunden zuvor schon die erste herzerfrischende Aufmunterung erfahren, als Ruth und Sepp Kölbis direkt neben unserem Bus aus einem Taxi kletterten, um sich mit einem anderen Bus des Siegerland Turngaus auf die Fahrt gen Osten zu begeben.

Das Turnfest der langen Wege und Wartezeiten

Die Umstände dort waren teilweise recht chaotisch. Das Leben in vollen Zügen genießen, wer möchte das nicht? Beim Deutschen Turnfest ist das vor allem denjenigen TVGlern nicht gelungen, die das Pech hatten, in Halle an der Saale untergebracht zu sein. Nicht die überfüllten Züge an sich, sondern der lange, lange Weg von der Hallenser Albert Einstein-Grundschule bis nach Leipzig, der eineinhalb bis zwei Stunden in Anspruch nahm, hat ganz schön Nerven gekostet. In der sächsischen Großstadt angekommen, war die Welt dann meistens wieder in Ordnung – na ja, eben nur meistens. Eine Ausnahme bildete der Festzug, bei dem einige von uns „nur“ zwei Stunden die Stellung hielten. Als es dann immer noch nicht losging, verlor ein Teil der Gosenbacher Gruppe endgültig die Geduld, länger auf den offiziellen Abmarsch zu warten, und scherte aus. Schließlich hatten wir an diesem Tag schon die lange Anreise aus dem Westen bzw. die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften hinter uns, bei denen es übrigens von neun Uhr morgens (Wettkampfbeginn) bis 14 Uhr weder Trink- noch Essbares zu kaufen gab. Trotzdem haben sich unsere Top-Athleten wacker geschlagen (siehe unten). Auch wurden sie auf sonderbare Weise unterhalten: Ein berüchtigter Siegerländer Sportreporter – Stichwort „kmh“ - wurde während der Meisterschaften mit der gelben Karte verwarnt, da er sich zwecks Bilderjagd auf heimische Athleten verbotenerweise auf der Laufbahn aufhielt und diese trotz Aufforderung nicht zu verlassen bereit war.

In den nächsten Tagen bestritten andere unserer Sportler einen leichtathletischen Vierkampf oder drei leichtathletische Disziplinen plus Schwimmen. Das herrliche Wetter trug zu einer insgesamt sehr angenehmen Wettkampfatmosphäre bei. Allerdings verlief die Organisation der Wettkämpfe am Montag teilweise recht chaotisch. So mussten unsere „Seniorinnen“ etwa zwei Stunden beim 100 Meter-Lauf anstehen und anschließend zum Schwimmen durch halb Leipzig reisen. Bettina Gronemeyer staunte nicht schlecht, als ihr der Schwimmkampfrichter nahelegte, ihren Stil nicht identifizieren zu können. Flexibel wie er war, bescheinigte er Bettina statt des von ihr versuchten Brustschwimmens Freistil. Klingt doch auch nicht schlecht! Zur Krönung des Tages mussten die inzwischen frustrierten Sportlerinnen schließlich noch einmal zum Ursprung ihrer Odyssee zurückkehren, um dort die Wettkampfkarten abzugeben. Unterdessen war Beate Noack noch ärmer dran und zu einem unfreiwilligen Ausflug im Krankenhaus gelandet, nachdem sie sich beim Weitsprung einen Muskelabriss zugezogen hatte. Die Fahrt dorthin verglichen Augenzeuginnen mit einem „Viehtransport“, da zunächst mindestens fünf Verletzte in einem Krankenwagen „gestapelt“ wurden, bevor dieser sich zum Schlachthof, äh Hospital, aufmachte. So eine Fahrt muss sich ja lohnen!

Jörg Sollbach Vierter bei Deutschen - Erich Strack gewinnt Wahlwettkampf

Die Bilanz der sportlichen Leistungen kann sich durchaus sehen lassen: Für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften im Fünfkampf hatten sich Jörg Sollbach (Männer Hauptklasse) und Elke Münchow (Seniorinnen) qualifiziert: Jörg errang den vierten Platz und Elke den siebten. Im leichtathletischen Wahlwettkampf feierte Erich Strack (M 60) wieder mal einen Sieg. Günter Sollbach (M 45) und sein Sohn Jörg, der nochmals an den Start ging, erkämpften sich dritte Plätze. Weitere Ergebnisse sind am Ende des Berichts aufgeführt. Ein Gosenbacher Team ging beim Vereinstriathlon an den Start. Die neun Athleten traten gegen 319 weitere Mannschaften im paddeln, laufen und Roller fahren an.

Der Nabel des Deutschen Turnfestes war die riesige Neue Messe, wo sich in fünf Hallen und der zentralen, architektonisch beeindruckenden Glashalle, in der sich die Turnerbünde aller Bundesländer präsentierten, am verregneten Sonntag besonders viele Menschen tummelten – so auch wir. Die Trendmesse interessierte alle Turnfestteilnehmer, ob als Informationsbörse für die Vereinsarbeit, die aktuelle Sportmode und die neuesten Geräte. In anderen Hallen wurden Turn- und Tanzwettkämpfe ausgetragen und Bühnenshows gezeigt. Die größte Show auf der Messe  war wohl die Turnerjugend-Gala, auf der uns einige Tanz- und Akrobatik-Darbietungen positiv beeindruckten. Negativ beeindruckend war der Service, da bereits eine Stunde nach Vorstellungsbeginn die Getränke restlos ausverkauft waren und das Personal angab, sowieso Feierabend zu haben. Die virtuelle Moderation der Gala stieß auf ein geteiltes Echo.

 

Messeschreck unterwegs – Neusiedler getroffen

Den Namen „Messeschreck“ hatte Bärbel Strunk bald weg. Verdient haben ihn aber auch Lore Sollbach und Renate Fischbach. Die drei vergnügten sich jeden Tag aufs Neue in den Messehallen. Gemeinsam mit Doris Bickenbach, Margot Fett und einigen Frauen des Eiserfelder Turnvereins starteten sie beim Gruppen-Wahlwettbewerb – ebenfalls in der Neuen Messe – in den Disziplinen Singen, Pendelstaffel und Gymnastik mit Tüchern.

            Im kompakten Stadtzentrum Leipzigs mit seinen schönen alten Fassaden, den ehrwürdigen Kirchen, dem alten und neuen Rathaus und den vielen, vielen Menschen herrschte eine lebendige Atmosphäre. Die Gastwirte haben sich über 100.000 zusätzliche Gäste in ihren Sraßenkaffees, Biergärten und Restaurants gefreut, die Gäste über die vielfältigen gastronomischen Möglichkeiten und alle über das zum Teil hochsommerliche Wetter. Wir haben die schöne Stadt zeitweise mit drei Mitgliedern des Turnvereins Neusiedl genossen. Im fast fertig gestellten Zentralstadion erlebten die Gosenbacher zum Abschluss des Deutschen Turnfestes die Stadiongala, bei der Bundesinnen- und Sportminister Otto Schily die Zuschauer und Mitwirkenden begrüßte. Zu Letzteren zählte Renate Fischbach, die unter 600 Frauen aus ganz Deutschland die Aufführung „Carmina Burana“ mitgestaltete.

So mancher Missstände zum Trotz hat das Turnfest der langen Wege doch Spaß gemacht. Der sportliche und der gesellige Teil standen in einem guten und ausgewogenen Verhältnis zueinander. Also freuen wir uns bereits auf das nächste Deutsche Turnfest, das 2005 in Berlin steigt. Zumal zu erwarten ist, dass in unserer Hauptstadt genügend Klassenräume für alle Turnfestteilnehmer zur Verfügung stehen, so dass wir dort wohl keine zweistündigen Hin- und Rückfahrten zu befürchten haben.

 

 

Die Ergebnisse der Gosenbacher Sportler:

 

Deutsche Mehrkampfmeisterschaften:

Seniorinnen ab 30 Jahre: ...7. Elke Münchow, 2302 Punkte: 100 m 14,32 Sek.; Weit 4,52 m; Kugel 7,98 m, Schleuderball 31,61 m; 1000 m 3:42,8 Min.

Männer 19 bis 29 Jahre: ...4. Jörg Sollbach, 2953 Punkte: 100 m 12,21 Sek.; Weit 5,94 m; Kugel 11,35; Schleuderball 50,10 m; 2000 m 6:27,3 Min.

 

Wahlwettkampf Leichtathletik:

Frauen 19 bis 29 Jahre: ...19. Claudia Mörsdorf, 24,1 Punkte; ...26. Nina Stahl, 23; ...45. Julia Utsch, 20,2. –– W 50: ...54. Elsbeth Strack, 11,4.

 

Männliche Jugend 17 und 18 Jahre: ...28. Andreas Noack, 23,45 - Männer 19 bis 29 Jahre: ...3. Jörg Sollbach, 30 – M 45: ...3. Günter Sollbach, 23,4 – M 60: ..158. Günter Strunk, 9,95 – M 65: 1. Erich Strack, 19,65.

 

Mischwettkampf:

Frauen W 30: ...123. Alexandra Utsch, 19,04 – W 35: ...106. Heike Schneider, 18,7 – W 40: ...161. Bettina Gronemeyer, 15,4.

 

Wahlwettkampf Gymnastik:

M 75+: ...9. Sepp Kölbis, 7,8.

 

Anregungen, Kritik und Feedback sind immer willkommen bei  webmaster@tv-gosenbach.de

Letzte Aktualisierung am 20.02.2012

2001 by Jochen Strack

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